Unser neuer Trangia Spiritus Kocher - Wir sind begeistert.
Wir kochen ja seit Jahren mit Gas, meistens mit dem ganz einfachen kleinen Teil, das auf eine Kartusche geschraubt wird. Funktioniert super und zuverlässig. Für eine Weltreise erscheint uns der
kleine Campinggaskocher jedoch nicht perfekt, da es sehr windanfällig ist und die Versorgung mit frischem Gas nicht weltweit gewährleistet scheint.
Und dann? Recherche im Internet und viele Besuche bei der riesigen Globetrotter Filiale in Hamburg. Hier sind alle erdenklichen Kocherarten auf einem "Eventtisch" aufgebaut. Gas, Benzin,
Holz...
Zwangsläufig landen wir bei einem Benzinkocher und dort beim Primus Omni Lite (alternativ:
MSR WhisperLite Universal).
Das klingt ja auch einfach zu gut: Kochen mit Benzin. Haben wir schliesslich immer dabei und sollte wirklich überall verfügbar sein.
Meine Recherchen haben mich dann aber nicht überzeugt. Das Teil kostet ja schonmal (ohne Zubehör) um die € 200,00 - Also keine billige Alternative.
In die Anwendung muss man sich, nach Aussagen der Benutzer etwas reinfummeln. Da muss z.B. erstmal gepumpt werden, um Druck aufzubauen und dann will das Gerät vorgeheizt werden. Nun habe ich von
Reisenden gelesen, denen das Ding einfach kaputt gegenagen ist (eine Düse oder so scheint leicht zu verstopfen), andere berichteten darüber, dass wenn die Oktanzahl des Benzins zu gering sei das
Teil nicht funktionieren würde. Ein weiterer Makel dieser Art Benzinkocher soll weiterhin sein, dass Sie beim brennen eine Lautstärke entwickeln, die wohl dem eines starteten Düsenjets
entspricht. Die Standfläche für den Topf ist, wie beim Gaskocher relativ klein. Mir ist mal ein Topf mit kochendem Wasser vom Gaskocher geflogen. Derbste Verbrühungen an Füßen und Po waren das
Resultat. Wochenlang nicht liegen können, Narben etc. - Die (Stand-)Sicherheit ist seit dieser Erfahrung ein wichtiges Merkmal für mich.
Klingt alles nicht so gut, wobei ich denke, wenn so viele Reisende einen Multifuel Kocher benutzen wird er auch viel Gutes haben. Team Rossi hat sich jedoch anders entschieden und landete nach
umfangreichen Recherchen beim Spirituskocher von Trangia.
Der Trangia wird, mit kleinen Verbesserungen, seit über 60 Jahren hergestellt. Es handelt sich um eine Entwicklung aus Schweden. Das Gerät wird mit Brennspiritus (Alkohol) betrieben und der ist
nahezu überall auf der Welt erhältlich. Ein ausschlaggebendes Argument für uns. In Südamerika werden wir wohl "alcohol de quemar" kaufen und los geht es mit der Kocherei.
Wir haben uns beim Kauf für ein komplettes Trangia Paket entschieden. In dieser Variante sind folgende Teile enthalten:
- Der Brenner
- Windschutz unten
- Windschutz oben
- 2 Töpfe mit Beschichtung
- 1 Pfanne mit Beschichtung
- 1 Kessel
- 1 Griff
- 1 Gurt
Alles dabei, aber auch einzel kaufbar oder als Ersatz, bei Verlust oder Beschädigung, erhätlich.
Wir haben die beschichtete Variante gewählt, da die Teile heutzutage nicht mehr so empfindlich sind und uns schon sehr gute Dienste in den letzten Jahren erwiesen haben. Alternativ sind Aluminium
(sehr preiswert, sehr leicht) und hartanodisiertes Aluminium (am teuersten) erhältlich.
Beim Auspacken fällt direkt auf, dass das Teil sehr gut durchdacht ist und nahezu selbsterklärend aufgebaut werden kann. Windschutz unten hinstellen, den Brenner mit etwas Spiritus füllen, in den
Windschutz stellen. Den Brenner mit einem Feuerzeug entzünden (keine Stichflamme!). Nun den oberen Windschutz aufsetzen, leicht drehen und somit verriegeln. Das ist gut durchdacht und
funktioniert idiotensicher. Jetzt den z.B. mit Wasser befüllten Topf oder Kessel in den oberen Windschutz setzen und warten. Hier sind wir bei einem Unterschied zu Gas- und Benzinkochern:
Die Flamme brennt zwar kräftig und entspannt, braucht aber etwas länger zum Erwärmen des Wassers, als die Konkurrenz. Ich habe für 1/2 Liter Wasser acht Minuten benötigt. Uns ist das
schnell genug. Der Brenner ist schön leise, es riecht nur etwas nach Spiritus. Durch die zwei Windschutze ist der Trangia nicht windanfällig und alles steht fest und sicher auf dem Boden. Ist ja
auch ein Sturmkocher.
Den Brenner hatte ich ca. zur Hälfte mit Spiritus gefüllt, damit brannte das Teil ca. 30 Minuten.
Der Energieaufwand scheint gering.
Also die ersten Versuche waren wirklich toll. Leichte Bedienbarkeit, Robustheit, geringer Energieaufwand, gutes Packmass. Für uns scheint der Trangia der perfekte Begleiter für unsere Reise zu
werden.
Alle Töpfe, Brenner, Windschutz etc. werden zusammengestapelt und können sicher verzurrt, als ein Teil transportiert werden. Das ist super.
Eine bewährte, alte Technik - Ohne Schnickschnack, funktionell und einfach zu bedienen. Daumen hoch.
Das Gewicht beträgt ca. 900 Gramm, das Packmaß ca. 100x220mm
Auch gut, dass man alle Einzelteile billig nachkaufen bzw. sich sein eigenes Set zusammenstellen kann. So kostet zum beispiel der Brenner gerade mal € 15,00.
Ach ja, man kann den Trangia auch mit einem Gasbrenner betreiben - Das Teil kostet um die € 60,00
Bezugsquelle: Amazon. Unser komplettes Set hat € 86,00 gekostet - dabei sind alle beschichteten Töpfe, ne Pfanne und ein Kessel. Das ist wirklich
günstig.
Wir haben uns für die etwas größere Variante entscheiden (25); alternativ könnt Ihr auch die kleinere (27) wählen.
Trangia Flasche und Deckel
Da wir noch einen Gutschein von Globetrotter hatten, haben wir gleich noch nützliches Zubehör für den Trangia geholt. Eine robuste Transportflasche für Spiritus mit
Sicherheitsventil/Ausgießhilfe und eine Scheibe, die als Schneidbrett, Sieb und Warmhaltedeckel dient. Beides zusammen für ca. € 25,-
Trangia Spiritus Kocher