Interview mit mir selbst -
es hätte jedoch in dieser Form auch von Barbara Schöneberger oder Markus Lanz geführt werden können.

 

Wolfgang Roßbach: Rossi, warum hast du eigentlich ein Buch über eure Reise geschrieben?

 

Rossi: Geplant war das eigentlich nicht. Nachdem wir wieder zu hause eingetroffen waren arbeitete ich an einem Buch über Gunter Gabriel. Ein Termin bei einem Rechtsanwalt ergab, dass ich mir unbedingt eine Einverständniserklärung der Tochter vor Veröffentlichung einholen müsse. Das zog sich jedoch in die Länge. Ich wartete also auf Antwort, drömelte so vor mich hin und dachte an die Reise. «Schreib doch mal ein paar Zeilen auf.» Gesagt, getan – das ging mir richtig locker von der Hand. Ehe ich mich versehen hatte, war es Abend geworden und die ersten Seiten zu Papier gebracht. Glücklicherweise kam die Genehmigung für das «Gunter-Buch» erst einige Wochen später, denn mittlerweile hatte ich über 100 Seiten geschrieben und fand die Geschichte so gut, dass ich weitermachen wollte. Gunter Buch verschoben – Weltreise Buch im Fokus!

 

Wolfgang Roßbach: Meinst du denn dein Buch ist irgend etwas besonderes? Gibt es nicht schon zu viele Veröffentlichungen in diesem Bereich?

 

Rossi: Ich glaube schon, dass dieses Buch besonders ist. Zwei normale Menschen, ein durchschnittliches Ehepaar unternehmen diese Reise.
Klingt `n bisschen öde ...War es aber nicht!

Es ist ein sehr lebendiger, «echter» Reisebericht, der nicht eine Reise von Hotspot zu Hotspot erzählt, sondern sich eben auch mit den Ups- and Downs so eines Abenteuers auseinandersetzt. Reflexion des Erlebten, das eigene Empfinden, aber auch die Auseinandersetzung mit anderen Menschen und Kulturen spielen eine tragende Rolle.

Ich glaube das Buch ist stark, weil es sehr authentisch ist und nicht jedes Erlebnis als Superabenteuer dargestellt wird. Man muss zwar offen für Abenteuer sein, aber kein Held. Koka im Andenwind scheint außerdem äußerst anregend für die Reiseplanung der Leser zu sein.

Ach, ich könnte noch soviel mehr darüber sagen ...

 

Das Buch ist auch ziemlich umfangreich geworden. Über 400 eng beschriebene Seiten zeigen, dass hier intensiv auf die Reise eingegangen wird und nicht nur Highlights präsentiert werden. Wir haben viel von der Welt gesehen und nicht alles war schön. Auch das findet Platz in diesem Buch. Weg von der idealisierten «alles toll» Mentalität zu einer etwas reflektierteren Sichtweise.

 

Dieses Buch zeigt auch, dass nahezu jeder solche eine Reise unternehmen kann und sollte -
Erste Reaktionen zeigen, dass das Fernweh der Leser geweckt wird und eigene Langzeit-Reise-Ambitionen wachsen.

 

Wolfgang Roßbach: Nimm uns doch mal mit auf eure Reise und beschreibe kurz ein paar Reiseziele

 

Rossi: Ja, gleich ...

 

Wolfgang Roßbach: Warum veröffentlichst du das Buch als Selfpublisher?

 

Rossi: Weil ich`s kann (*lacht)!  Bei diesem Buch ist alles selbstgemacht. Vom ersten Wort bis zum fertigen Druck und dem Vertrieb. Ich konnte schreiben und strukturieren wie ich wollte, dass Cover selbst gestalten und auch den Preis nach meinen Vorstellungen gestalten. Das war bei meinem ersten, vor 20 Jahren erschienen Fachbuch «Sound für Webdesigner» nicht so. Da hat mich viel geärgert – deswegen der Schritt ins Self-Publishing. Wenn das Buch gut ankommt könnte ich mir allerdings auch vorstellen weitere Auflagen in einem Verlag zu veröffentlichen.

 

Wolfgang Roßbach: Macht so ein Buch nicht wahnsinnig viele Arbeit?

 

Rossi: Absolut! Weit über 1.000 Stunden habe ich vor der Kiste gesessen und die Geschichte aufgeschrieben. Ich musste sie circa sechs Mal überarbeiten und Fehler korrigieren (und es sind immer noch genug im Buch). Carolin, Nicki und Uta haben ebenfalls etliche Stunden mit der Korrektur von Fehlern, Anmerkungen, stilistischen Verbesserungen und dem Satz des Buches zugebracht.

 

Wolfgang Roßbach: Warum hat das Buch eigentlich so einen fragwürdigen Namen?


Rossi: Die Namensfindung für so ein Buch ist ätzend. Was soll so einer Reise schon gerecht werden? Nachdem ich mich von «Weltreise-beschreibenden Titeln» verabschiedet hatte, kamen die verrückteren Ideen. Zuerst wollte ich das Buch «You look Brad Pit» nennen (wer das Buch gelesen hat, weiß warum). Mein Anwalt riet mir jedoch aufgrund massiver Abmahngefahr davonab. «Koka im Andenwind» ist so passiert und eine schön-skurrile Erinnerung ...

 

Wolfgang Roßbach: Meinst Du das ihr es mit eurer Reise und dem Buch in eine Talkshow oder ein Magazin wie «DAS (Rote Sofa) im NDR schaftt?

Rossi: Nö, weil wir nicht steinalt sind, mit Mofas um die Welt fahren, oder eine Million Kilometer in 6 Monaten geschafft haben. Auffallen um jeden Preis ist nicht unser Ding …

 

Wolfgang Roßbach. Es sind "Rechtchraibfeler" in deinem Buch gefunden worden! Wie kann so etwas passieren?

Rossi: Das gehört doch zu einem guten Buch dazu, oder (*stellt sich innerliche Fragen) ?  Ich habe ja einen Teil des Buches über eine Startnext-Kampagne finanziert. Dort ist allerdings nicht soviel Geld zusammengekommen, dass ein zweiter Korrekturdurchlauf bei einem Lektor finanzierbar gewesen wäre. Korrektorat/Lektorat kosten gerne mal € 5,00 pro Seite. Das sind bei 430 Seiten summasumarum ziemlich viele Euro. Außerdem habe ich beim Übertrag der überarbeiteten Fassung ein paar Korrekturen unterschlagen.


KOKA IM ANDENWIND



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