Wir konnten Paraguay auf eine sehr interessante Art und Weise kennen lernen, weil wir dort unsere Freunde Paula und Andreas besucht haben, die seit vielen Jahren dort leben. Wir verbrachten ca. 2 Wochen in Paraguay. Die eine Hälfte in der Hauptstadt Asuncion, die andere auf dem Land auf einer Rinderfarm.
Die Stadtviertel von Asuncion, in denen wir uns aufgehalten haben, kamen uns ziemlich westlich vor. Allerdings leben hier auch nur sehr gut situierte In- und Ausländer. An jeder Ecke Bauboom und nigelnagelneue Shoppingcenter. Dies darf aber nicht darüber hinweg täuschen, das Paraguay das zweitärmste Land Südamerikas ist. Auch wenn Häuser in Asuncion von hohen Zäunen, Alarmanlagen und Überwachung geprägt sind, fühlten wir uns in der Stadt nie unsicher.

Unsere Zeit auf der Farm „La Huella“ war sicherlich ein Highlight unserer Reise. Toll die Fahrt dort hin durch den Chaco, ein einzigartiges Ökosystem, dass es nur hier im Dreiländereck – Argentinien, Paraguay, Bolivien – gibt. Auf der Farm leben ca. 30.000 Rinder, das ganze ist unvorstellbar groß. Hier konnten wir einen richtig guten Einblick in den Arbeitsalltag einer so großen Farm bekommen. Dies hat nichts mit der Tierhaltung in Deutschland zu tun und Uta konnte sogar einen Tag auf dem Pferd, die Gauchos bei ihrer Arbeit begleiten. Ein einmaliges Erlebnis!

Die Fahrten mit dem Motorrad waren alles in allem stressfrei. Die Paraguayer machten keinen Druck und nahmen Rücksicht. Man sollte jedoch immer sehr aufmerksam fahren...

Wir hatten den Eindruck, dass die Paraguayer eher ungeübt im Umgang mit Touristen sind. Dies mag daran liegen, dass es hier so gut wie keine gibt. Das Spanisch war schlecht zu verstehen und es wurde kein Versuch unternommen etwas langsamer oder deutlicher zu sprechen. Alles in allem haben wir hier aber die Menschen als sehr freundlich, höflich, aber auch eher zurückhaltend wahrgenommen. Wir konnten feststellen, dass die Menschen hier sehr lange arbeiten und es wenig Freizeit zu geben scheint.

Problemlos. Bei der Einreise konnte der Grenzer sich gar nicht vorstellen, dass wir nach Asuncion fahren wollen. Das macht wohl sonst keiner. Bei der Rückreise nach Argentinien mussten wir zum ersten Mal unsere Versicherungsunterlagen vorzeigen. Das aber alles freundlich und ohne Stress.

Bezahlt wird in Paraguay mit Guarani, wenn es in bar sein soll. Allerdings hat sich hier auch die Kreditkarte durchgesetzt, mit der man problemlos und nahezu überall bezahlen kann.

Über die Unterkünfte in Paraguay können wir nichts sagen, da wir die ganze Zewit bei Freunden gewohnt haben. Das Leben in Paraguay ist für Touristen sehr günstig. Für ein tolles essen mit 4 Personen und Getränken inkl. Nachtisch und Schnaps haben wir noch nicht einmal 50 Euro bezahlt. Insgesamt kann man in Asuncion recht gut essen, muss aber die richtigen Lokale kennnen. Im Gegensatz zu Argentinien und Chile gibt es eine Riesenauswahl an Obst und Gemüse. Über den Daumen gepeilt kann man mit ca. 50% der Kosten, die man Deutschland hätte rechnen. In Asuncion haben wir uns vorwiegend mit UBER (das ebenfalls sehr preiswert ist) oder zu Fuß bewegt.

Ein interessantes Reiseland, allerdings muss man einen Sinn für die kleinen Attraktionen haben, denn große touristische Hotspots, wie etwa in Argentinien gibt es hier nicht. Uns hat das allerdings nicht gestört und wir waren von Paraguay sehr angetan. Dienstleistungen, wie z.B. die Motorradwäsche wurden hier sehr gewissenhaft und gründlich ausgeführt – und das ist bei weitem nicht in jedem Land hier selbstverständlich. Paraguay macht den Eindruck eines aufstrebenden Landes und diese Energie spürt man auch als Tourist.