Brasilien / Brasil

Übersicht

 Datum

09.01.2020 - 04.02.2020


Tage

27


Übernachtung Tipp

Perfekt ist es eigentlich nirgendwo in Kambodscha. Interessant war es in Kampong Speu im Palm River Hotel, weil praktisch aus dem Nichts ein Nobelschuppen erschien, der uns für unter € 20,00 eine gute Unterkunft bot. In der V & A Villa in Siem Reap war es auch schön. Von dort hatten wir eine gute Ausgangsposition für Ausflüge nach Angkor Wat und in die Umgebung.


Temperatur

Über 30 Grad Grad tagsüber,  nachts kaum kälter - immer sonnig


Ausgaben

€  1.874 für 27 Tage -  69,44 Euro Tagesbudget (inkl. Eintritt Angkor Wat ud Kochkurs)


Schönstes Erlebnis

Die Fahrt durch die kleinen Minigassen des Mekong Delta mit bezaubernder Natur. Der Unterschied zwischen kommunistischen Stadtbildern und einer voranschreitenden Amerikanisierung/Kommerzialisierung der Volksrepublik.


Doofstes Erlebnis

Vieles ist einfach nicht so schön in Kambodscha. Überall liegt Müll herum, die Grenzregion um Laos sieht aus wie "Wasteland" und der Verkehr auf einigen Strassen ist halsbrecherisch.


Leckerstes Essen

Die Khmer Küche ist wirklich gut und lecker. Nicht so scharf, aber interessant gewürzt gibt es viele tolle Gerichte. Besonders gut gefallen haben uns ein Curry und ein Mangosalat, die wir beim Kochkurs zubereitet haben.


Unsere Meinung

Kambodscha scheint viele Probleme zu haben. Armut, Bildungssorgen u.ä. Ausserhalb der Tourihochburgen ist das Land sehr vermüllt. Viele Regionen scheinen sich komplett an China zu verkaufen. Toll sind jedoch die Menschen. Sehr eigen, freundlich, individuell haben wir uns immer toll in diesem Land aufgehoben gefühlt.  Urlaub würden wir hier nicht machen - im Rahmen einer Weltreise ist Kambodscha jedoch eines der beeindruckensten Länder.


Toiletten Situation

Hier wird sich der Po mit einem harten Wasserstrahl abgeputzt. Das können "Westler" natürlich nicht. Toilettenpapier ist allerdings nicht immer vorhanden und sollte vorsorglich mitgeführt werden. Manchmal fehlt auch der Papierkorb für das benutzte Papier, was ein Problem ist, da es zu Verstopfungen kommen kann.
Dusche und Toilette sind in einem Raum, ohne Trennwand o.ä. was langfristig zu nassen Füßen führt.


Landeszusammenfassung

LAND

Eine Sache prägt Kambodscha leider extrem: Müll, Müll, Müll. Überall verteilt, ob in Gärten, neben Straßen oder hinter Häusern liegt alles voll mit alten Plastikflaschen, Verpackungen und sonstigem Unrat. Ob die Ursachen nun in mangelnder Organisation der Müllabfuhr, einer Bildungsproblematik oder einfach traditionellen Gründen liegen können wir nicht beurteilen. Schöner macht es Kambodscha nicht.

Kambodscha wirkt sehr arm und das was es aufzuteilen gibt scheinen nur wenige Personen für sich beanspruchen zu können. Auf Aussenstehende wirkt es, als ob sich Kambodscha verkaufen würde. Neben diversen Monokulturen (z.B. für Palmöl und Kautschuk), unendlichen Abholzungen von Wäldern, wird scheinbar ein Großteil des Landes an Chinesen verkauft. Negativbeispiel ist der Ort Sihanoukville, bei dem eine gewachsene Ortsstruktur platt gemacht wurde, um einen Ort mit 300 risiegen "Las Vegas Spielcasinos" für Chinesen zu errichten. Alle Geschäfte und sonstige Lokalitäten sind auschließlich auf Chinesen ausgerichtet. Es ist eine Art Übernahme ganzer Landstriche. Erschreckend. Man bekommt den Eindruck, dass ganz Kambodscha demnächst von China übernommen wird. Wie immer in Asien ist es schwierig gesicherte Infos zu bekommen, da nur sehr wenige Menschen die wir getroffen haben ein paar Worte Englisch sprechen.

Positiv ist uns die Hauptstadt Phnom Penh aufgefallen. Hier geht es relativ ruhig zu und es ist wesentlich sauberer als auf dem Land. Phnom Penh hat sich einen schönen Baumbestand bewahrt und die Straßen sind schmal. Dementsprechend rollt der Verkehr sehr ruhig, langsam und übersichtlich. Die Ausstrahlung ist symphatisch und gelassen. Ebenso ist der Touristenort Siem Reap mit seinem Unesco Weltkulturerbe Angkor Wat hervorzuheben. Hier ist es sauberer als im Rest des Landes, die Infrastruktur ist gut und es gibt viele touristengeeignete Orte. Fährt man wie wir mit dem Motorrad übers Land gibt es nicht viel schönes zu sehen. Da bietet Kambodscha für unser Empfinden nicht viel. Es sieht in den meisten Ecken des Landes ähnlich aus. Viele kleine, hektische und schmutzige Dörfer. Pfahlhäuser mit verdreckten Vorgärten und staubige, stinkige Straßen.

MENSCHEN

Uns wurden Menschen angekündigt, die eher verschlossen sind und mürrisch. Das Gegenteil war der Fall! Wir waren absolut begeistert von den Kambodschanern. Immer nett, mit einem tollen Lächeln im Gesicht. Irgendwie auch niedlich, wie viele Bewohner den ganzen Tag mit ihrem Schlafanzug (Complet) durch die Strassen gehen, Roller fahren oder irgendwo rumsitzen. Wir wurden auf jeden Fall immer freundlich und herzlich aufgenommen und jedes Missverständiss oder Missgeschick wurde direkt weggelächelt.

Was uns gestört hat, ist dass extrem viele Kinder arbeiten müssen und nicht zur Schule gehen können. In wie weit das sogar gewollt ist (also die Leute dumm zu halten) oder immer noch mit dem Genozid an nahezu allen Intellektuellen in den 70iger Jahren zu tun hat können wir nicht beurteilen. Hier leben noch sehr viele Menschen von der „Hand in den Mund“, da ist es nicht verwunderlich, dass Probleme wie z.B. die Umweltverschmutzung in den Hintergrund treten.

Grenze

Hier wurde uns ebenfalls ein problematischer Grenzübertritt mit unangemessenen Geld-Forderungen verschwitzter Grenzbeamter angekündigt. Dem war dann nicht so. Locker rollten wir mit unseren Motorräder an die Grenze bei Ha Tien/Vietnam. Das auschecken aus Vietnam war eine 2 Minuten Angelegenheit. Auf der kambodschanischen Seite musste erst eine Karte mit persönlichen Infos ausgefüllt und ein Passfoto abgegeben werden. Hier wurde es sogar lustig, weil der Beamte lieber mein Foto mit Brille haben wollte, als das ohne und dies mit einem Kopfschütteln und rollenden Augen bestätigte. Dann sollten wir zahlen. Es wurde kein Betrag genannt und da wir uns vorher informiert hatten übergab Uta 35 USD pro Person. Eine Quittung gibt es nicht, aber ein zufriedenes Lächeln des Beamten. Wir vermuten, dass unsere Infos falsch waren und er eigentlich nur 30 USD hätte bekommen sollen. Egal, denn letzendlich ging es so direkt zur nächsten Station. Es wird ein Foto geschossen und die Fingerabdrücke digital genommen. Stempel, Stempel....Ups. Beamte 2 hat mir leider ein Arbeitsvisum erteilt, das aufwendig aus dem Pass gestempelt werden muss. Der Oberboss muss das ganze Abzeichnen, ich die Tourikarte erneut ausfüllen. Sorry, sorry, sorry. Das Ganze läuft allerdings wirklich freundlich und stressfrei ab. Am Ende wird noch das Visum in den Pass geklebt und wir können die Reise fortsetzen.

 

Motorräder: Hier wurde nichts erfragt oder ausgestellt (wir haben ja Moppeds aus Vietnam mit der blauen Besitzerkarte) – hätte aber gemacht werden müssen wie wir später an der kambodschanischen Grenze feststellten. Hier mussten wir das Zolldokument nachlösen, um die Motorräder nach Laos ausführen zu können (Kosten pro Bike USD 10,00).

Geld

In Kambodscha bezahlt man mit US Dollar und Riel. Alle Beträge über einem Dollar werden eigentlich mit der US Währung beglichen. Scheine ab 10 USD müssen absolut glatt und ohne Makel sein, sonst werden sie nicht angenommen. Das Geldautomatennetz ist sehr umfangreich und funktioniert gut.

Unterkunft und Leben

In Kambodscha kann man günstig essen gehen, wenn gleich die Preise höher als z.B. in Vietnam sind. In größeren und/oder Touristenorten gibt es eine breite Auswahl an Essen und Restaurants. Neben der sehr guten, leckeren und nicht so scharfen Khmer Küche gibt es italienische, indische, schnell- und sonstige Restaurants. Ein Essen kostet meist zwischen USD 2,50 und USD 5,00. Eine Cola kostet im Restaurant ca. 0,80ct ein Bier ca. USD 1,25.

Die Unterkünfte sind oft einfach, teilweise muss man den Kambodschanern unterstellen, dass sie keine Freunde des aufwendigen Putzens sind. Wir haben uns in einer Preisklasse von durchschnittlich USD 20,00 pro Nacht bewegt. Mal war es gut, mal nicht. Westliche Maßstäbe kann man hier nicht anlegen. Gerade im Badbereich bleibt man häufig mit einem Kopfschütteln zurück. Dinge wie z.B. Käse oder einen richtigen Kaffee bekommt man nur in großen Ortschaften. Die Strassen sind mitunter in einem desolaten Zusatand, was das Reisen mit der Detech Espero erschwert.

Fazit

Für einen Urlaub würden wir Kambodscha nicht empfehlen. Klar, es gibt Backpacker, die von Touriort zu Touriort ziehen, ob dass allerdings für einen 2-3 Wochen Trip Sinn macht sei dahin gestellt. Wir haben 4 Wochen in Kambodscha verbracht und sind sehr glücklich über diese Erfahrung. Lehrt sie doch einiges über die Welt. Es gibt viel Armut, viel Müll, viel Ungleichheit. Hier sieht man es und das ist nicht schön. Macht oft traurig und betroffen. Abseits der Touristenrouten gibt es wenig Bildung, Hunger und wenig Hoffnung. Das sieht man und spürt man. In Grenznähe zu Laos ist ein kompletter 250km langer Streifen brandgerodet, die Menschen leben in einfachsten Hütten ohne Türen und Fenster, ohne Wasser. Fahrzeuge von World Vision fahren herum und machen sich einen Eindruck zur Lage, das Rote Kreuz hat handbetrieben Pumpen für Wasser errichtet. Es sieht trostlos aus. Wasteland. Lehrreich, sich die Chinesen Investitions Stadt Sihanoukville anzusehen, die Tempelanlagen von Siem Reap/Angkor Wat ein absolutes Highlight auf der Welt und Phnom Pen, die ruhige, symphatische Metropole. Im Rahmen einer Weltreise finden wir die Reise ok, als Urlaubsziel eher nicht geeignet.

Toll sind hier die Menschen, die wir als sehr symphatisch und individuell wahrgenommen haben. Es gibt kein Kind, dass einem nicht zu winkt und „Hello“ brüllt. Beispielhaft auch ein Kaffeebesitzer, der zwar kein Wort Englisch sprach, jedoch verstand, dass wir eine umfangreiche Reise machen. Er zückte sofort einige selbst geerntete Bananen aus seinem Garten, um sie uns als Proviant mit zu geben. Solche Szenen der Symphatie und Gastfreundschaft erlebten wir hier häufiger. Wir hatten viele lustige, nette uns schrullige Begegnungen mit den Kambodschanern und das hat uns sehr gut gefallen.

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Blog #18 - Kambodscha

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