Datum
19.07.2019 - 29.07.2019 und - 11.08.2019 - 27.08.2019
Tage
28
Übernachtung Tipp
In der I Overlander App haben wir gute Übernachtungsmöglichkeiten gefunden. Nett war das In Fiambala das Hostel "San Pedro". Freakig irgendwie. Die Kosten scheinen in Argentinien immer sehr ähnlich und zwischen 15-20 Euro zu liegen. Egal, ob Freakhostel oder Hotel. Oft ist keine Heizung vorhanden und wird nachts sehr kühl. Hotels sind meist einfach, aber ok - Hostels meist wenig luxeriös und mit sprödem Charme ausgestattet.
Temperatur
Bis zu 30 Grad tagsüber - bis 3 Grad nachts - immer sonnig
Ausgaben
€ 1.824 für 28 Tage - 65 Euro Tagesbudget
Schönstes Erlebnis
Rossi: Besonders toll und erhebend war die Fahrt nach Hornical zum Berg der 15 Farben. Die Höhe von fast 5000 Metern und die phantastische Aussicht waren einmalig. Argentinien lieferte jedoch
viele dieser unglaublichen Naturmomente.
Uta: Da wir in Argentinien auch oft Touristenfremde gegenden besucht haben wurden wir auch so behandelt. es wurden Fotos mit uns gemacht und man dachte wohl, dass wir irre seien, weil wir
mit unseren Motorrädern von Deutschland nach Argentinien gekommen sind. Das fühlte sich lustig und besonders an.
Doofstes Erlebnis
In San Marcos Sierras (ein Hippiedorf) haben wir bei ein paar jungen Freaks übernachtet. So eine Art Kommune. das Zimmer hatte kein Fenster und keine Heizung. Die Küche wirkte ziemlich versyfft und nachts waren es so um die 4 Grad. Abenteuerreise halt. Schlecht wurde uns allerdings, als wir die Matratze umdrehten. Schwarz und von Mäusen zerfressen. Einfach absurd ekelhaft. Wir hatten das Teil über Booking.com geordert. Vielleicht sollten die doch mal ihre Richtlinien überprüfen ;-)
Leckerstes Essen
In Argentinien ist das Essen nicht lecker - zumindest wenn man so reist wie wir.
Unsere Meinung
Wir fanden Argentinien toll. Das Land wirkt (ist) zwar sehr Arm, aber die Menschen sind äusserst freundlich und offen. Sie waren immer interessiert an unserer Reise, dass ohne Neid. Wir fühlten uns wohl. Die Natur ist gross und einmalig. es gibt zu viele wunderschöne und überwältigende orte. Für Enduromotorräder ist Argentinien ein Paradies.
Toiletten
Saubere Toiletten. Es konnten keine negativen Auswirkungen auf den Stuhlgang festgestellt werden.
Argentinien ist groß und vielfältig. Wir waren zunächst über die augenscheinliche Armut überrascht. Wir fuhren erst mal vom Westen in den Nordosten durch vorwiegend ländliche Regionen. Das Bild
in den Orten war durch einfachste Behausungen, die ca. 30 m² groß sind, geprägt. Das hatten wir so nicht erwartet. Die Menschen in dieser Region waren ebenfalls sehr einfach gekleidet, klingt
zwar komisch – ist aber halt so. Fahrerisch waren die ersten Tage nicht besonders anspruchsvoll, da die Straßen hauptsächlich geradeaus gingen. Dies hatte allerdings auch einen entspannenden
Charakter. Uns gefielen hier auch die Landschaftswechsel. Langweilig wurde uns nie.
Tankstellen und Unterkünfte sind eigentlich ausreichend vorhanden und müssen nur gelegentlich geplant werden. Als Motorrad Tourist aus Europa ist man in dieser Region ein absolutes Unikum.
Den zweiten Teil unseres Aufenthaltes unternahmen wir im Norden in den Regionen Salta und Jujuy. Hier ist man Touristen gewohnt und die Menschen haben scheinbar einen deutlich höheren Lebensstandard. Hier gibt es unendlich viele, spektakuläre Naturattraktionen zu bestaunen. Viele in einer Höhe von über 4.000 Metern. Es gibt viele exzellente Straßen und genügend Möglichkeiten gut ausgebaute Schotterstraßen zu befahren. Bergpanoramen und Kakteen erfreuen das Auge in dieser Region. Wir fanden es richtig toll hier und man kann jeden Tag ein Highlight finden.
Was uns extrem positiv aufgefallen ist, war dass die Menschen immer freundlich, neugierig auf uns und unsere Reise reagiert haben und niemals neidisch wirkten. Wir waren oft Foto- und Filmmotiv.
Als Reaktion auf einen offenen Blick bekamen wir immer ein Lächeln zurück. Niemals haben wir uns in Argentinien unsicher gefühlt, auch nicht abends oder im Dunklen. Wir empfanden die Atmosphäre bzw. den Umgang untereinander als sehr angenehm.
Die Grenzübertritte von und nach Argentinien waren sehr unkompliziert, wenngleich an einer Grenze das Stempeln vergessen wurde. Glücklicherweise machte das keine größeren Probleme. Die Beamten waren durchweg freundlich und hilfsbereit. Der Fahrzeugimport funktionierte immer schnell und problemlos. Versicherungsunterlagen wurden nur an einer Grenze zur Ansicht gefordert. An den unzähligen Polizeikontrollen im Land wurden wir immer durchgewunken. Zu einem Fotostopp mussten wir jedoch anhalten. Einzig auf einer der Haupt-Drogenrouten mussten auch wir unsere Pässe zeigen und über die Größe unseres Zylinders sprechen.
In den ersten Wochen war es für uns extrem schwer an Bargeld zu kommen. Viele Automaten haben einfach nichts ausgespuckt. Zum Glück konnten wir häufig mit unserer Visa Card zahlen. Das wurde jedoch zunehmen, scheinbar durch Argentiniens Finanzkrise zunehmend schwerer. Alle wollten nur noch Bargeld. Zum Teil konnten wir auch mit unseren Dollar zahlen, jedoch auch eher selten. Im Norden funktionierten die Geldautomaten jedoch sehr gut, allerdings für Wuchergebühren in Höhe von durchschnittlich 10 Euro!!!
Die Unterkünfte in Argentinien sind sehr preiswert. Wir haben zwischen 600 und 1200 Pesos bezahlt. Dies entspricht z.Zt. 10 - 20 Euro. Man kann zwischen Hostal, Hospedaje und Hotel wählen, der
Preis gibt nicht unbedingt Auskunft über die Qualität der Bleibe. Die Unterkünfte sind meist sauber, aber ohne Heizung (unsere Daunenhosen haben sich bewährt). Warme Duschen funktionieren auch
nicht immer. Es lohnt sich vorher zu fragen bzw. auszuprobieren.
Zelten haben wir nicht probiert, da sich die nächtlichen Temperaturen oft um die 0 Grad bewegt haben.
Lebensmittel sind sehr preiswert in Argentinien. Jeder Supermarkt arbeitet offensichtlich äußerst hygienisch. So werden immer frische Handschuhe beim Verpacken von Lebensmitteln angezogen. Die Auswahl an Obst und Gemüse ist sehr eingeschränkt.
Für ein Essen im Restaurant kann man für 2 Personen mit € 10 auskommen, soll es chicer und mit Nachttisch sein landet man eigentlich max. bei € 20 inkl. Getränke. Jedoch gibt es häufig frittiertes oder Dinge mit Teigmantel. Die meisten Speisen bestehen zum Großteil aus Fleisch (Huhn gilt hierbei natürlich nicht als Fleisch).
Ein absolut tolles Reiseland, mit netten Menschen, preiswert und abwechslungsreich. Für Motorradfahrer gibt es unendlich viele phantastische Strecken zu erkunden.
Argentinien