Datum
06.11.2019 - 27.12.2019
Tage
51
Übernachtung Tipp
Ein besonderes Erlebnis ist es beim Bergvolk der Akha im Norden Thailands zu übernachten. Der Wirt Johann ist zwar ein findiger Geschäftsmann, nichts desto trotz ist diese Nacht im bergigen Dschungel ein besonderes Erlebnis.
Mehr Infos findet ihr bei: Akha Mud House Mae Salong (z.B. bei Booking)
Temperatur
Um die 26-35 Grad tagsüber und 5-25 Grad nachts - immer sonnig
Ausgaben
€ 3.339,87 für 50 Tage - 66,80 Euro Tagesbudget (ohne Flüge)
Schönstes Erlebnis
Toll natürlich das permanent sagenhafte Wetter und die unglaubliche Vielfalt an wunderbaren Tempeln und schönen Landschaften. Die unendliche Freundlichkeit der Menschen.
Und: Nach 6 Monaten Reise die Schweizer Käseplatte zum Weihnachtsfrühstück in Chiang Mai.
Doofstes Erlebnis
Keine vorher angebotene Unterstützung von deutschem Bekannten (der Motorrrad Touren anbietet). Unterschiedliche Preise für Einheimische und Touristen. Einige Hostels/Hotels hatten nichts mit den Beschreibungen bei Booking.com zu tun und waren viel schlechter/schmutziger.
Leckerstes Essen
Currys in allen Variationen, Sticky Rice mit Mango, Reis in der Ananas mit Scampis u.v.m.
Und dann nach 6 Monaten Reise Canneloni Spinat/Riccota und Spaghetti Pesto beim Italiener!
Unsere Meinung
Tolles Reiseland. Man kann überlegen, wie lange ein Mopped-Tour durch Thailand sein muss. Die über 50 Tage waren toll, um einen Eindruck zu bekommen reichen evtl. auch weniger Tage, da Thailand nicht so abwechslungsreich, wie etwa die USA ist.
Toiletten Situation
Von europäischem Standard bis Plumpsklo war hier alles dabei. Teilweise gibt es kein Klopapier und Stehklos. Die Thai arbeiten mit einem Hochdruck-Wasserschlauch. Wir haben nicht heruasgefunden, wie der funktioniert...
Zunächst waren wir einige Tage in der pulsierenden Metropole Bangkok. Gefiel uns gut, weil viel größer und anders, als die Städte die wir bisher besucht haben. Eine erster Kontakt mit Garküchen, Bahttaxis und den Thai wurde uns leichtgemacht.
Zur weiteren Reiseplanung reisten wir dann eine Woche in die Nähe von Pattaya. Hier gefiel es uns nur bedingt. Wirkte alles ein bisschen nach Bumstourismus und die unglaubliche Anzahl grauhaariger, alter, europäischer Männer, die mit jungen Thai Mädchen durch Pattaya laufen (wahrscheinlich mehr) wirkte auf uns ziemlich abartig. Essen konnten wir hier sehr gut, unser Hotel war klasse. Toll auch der Hotel-Manager, der unsere Koffer für 8 Monate gratis einlagert. Schön war hier auch die Tagestour mit dem Roller in der Gegend um Pattaya machten. Hier zeigte uns Angelika, die schon viele Rollertouren in Thailand gemacht hat, alles Sehenswürdige der Region.
Unsere Thailand Reise begann eigentlich erst richtig in Chiang Mai. Hier haben wir uns zwei Roller ausgeliehen, was in Thailand extrem günstig ist. Preis pro Roller so um die € 2,50 pro Tag. Im Norden Thailands fuhren wir zwei Runden – Loops: Den bekannten Mae hong son Loop und einen selbst zusammengestellten, der in der nordöstlichen Region verlief. Insgesamt fuhren wir um die 3.000 Kilometer und lernten das Land recht gut kennen. Thailand ist unglaublich grün und hügelig. Die Strassen sind meist gut ausgebaut und sehr kurvenreich, was dem Fahrspaß als Motorradfahrer extrem entgegenkommt. Die Fahrten waren meist sehr schön, aber nicht immer abwechslungsreich. Viele Autofahrer scheinen hier sehr untalentiert, was das Risiko für Motorradfahrer doch ziemlich hoch werden lässt. Über 50 Verkehrstote täglich sprechen eine eindeutige Sprache!
Thailand muss man entdecken, d.h. auch mal abseits der Wege fahren, ohne zu wissen, ob es sich lohnt. Wir konnten so einige Highlights entdecken. Allgegenwärtig sind wirklich tolle und abwechslungsreich gestaltete Tempel. Wir haben uns oft gefragt, wer das wohl alles bezahlt. Tolle Fahrten durch Dschungelgegenden, viele nette gemachte Cafes mit guten Kaffeemaschienen und eine Vielzahl an bezahlbaren Unterkünften lassen so eine Tour gut planbar machen. Der Wechsel zwischen zwischen netten Touristengebieten, wie z.B. dem Ort Pai und ländlichen Regionen, die vermutlich noch keinen Europäer gesehen haben, machen den Trip sehr abwechslungsreich. Vieles ist in Thailand noch authentisch. Das hat Vor- und Nachteile. Eine Thailand Roadtrip bedeutet dementsprechend auch sich zu 100% auf dieses Land einzulassen. Schade fanden wir es, dass kaum ein Thai Englisch spricht. Yes, no...damit kann man keine Unterhaltung führen. So muss man sich halt viel über das Land zusammen reimen oder versuchen Google als Infoquelle zu nutzen. In vielen Situationen hätten wir gerne mehr über Thailand aus dem Mund eines Einheimischen erfahren.
Was uns geärgert hat waren die Extrapreise für Ausländer zum Beispiel in den Nationalparks. Hier gibt es viele weniger zu sehen und zu erleben, als z.B. in den USA die Kosten sind zusammen gerechnet jedoch viel höher. Man bezahlt ein vielfaches vom Eintritt der Thai – was dann gut und gerne 10 Euro sind. Geht, wenn man 1-2 Parks im Urlaub besucht, funktioniert nicht für Weltreisende, die täglich an einem Park vorbei kommen. Wir halten die Unterscheidung, aber auch die Preise selbst für ungerechtfertigt. Für den Mehrpreis gibt es u.a. noch nicht einmal eine englisch sprachige Beschreibung des Parks.
Wir finden die Menschen in Thailand sensationell. Freundlich und höflich ohne schleimig zu wirken, offen und interessiert ohne aufdringlich zu sein. Das was wir in Deutschland vermissen haben wir
hier gefunden. Es geht also. Ein freundliches Lächeln, ein netter Umgang. Vertiefen konnten wir unsere Bekanntschaften wegen der Sprachbarriere leider nicht. In Thailand scheint die
Familienbindung noch wesentlich stärker zu sein, als zB. in Deutschland.
Neben den vielen freundlichen und netten kurzen Begegnungen sind uns zwei Situationen besonders in Erinnerung geblieben:
In einer Kleinstadt bummelnd machten wir abends halt an einem Minisupermarkt. Davor sassen zwei ältere Herren und einer konnte ein paar Brocken Englisch, die er sofort stolz präsentierte : „ You
look Brad Pitt“ Wie geil ist dass denn? Es wurde ja schon oft der Vergleich zu Jürgen Klopp gewagt, aber Brad Pitt!? Hammer! Ich wollte noch antworten „You look Bruce Lee“ sparte mir das
aber.
Ein anderes Mal fuhren wir durch ein Dorf. Hier stand mitten auf der Straße eine Bühne und für einen Rapper, sowie zwei leicht bekleidete Tänzerinnen war Showtime. Am hellichten Tag. Einige Leute
tanzten vor der Bühne, die meisten saßen an Tischen und aßen und tranken. Wie sich später herausstellte handelte es sich um eine Trauerfeier. Wir wurden nun von einer „Frau“ mehr oder weniger vom
Mopped gezogen und aufgefordert an der Feier teilzunehmen. Herzlich wurden wir von allen begrüßt, uns wurden Getränke und Essen angeboten, wir sollten tanzen und an der Feier teilhaben. So etwas
muss man sich mal in Deutschland vorstellen.
Ein gutes Beispiel für die offene, freundliche Art die dieses Land prägt!
An der Grenze lief alles problemlos. Es wird ein Foto gemacht und die Fingerabdrücke werden gescannt. Das war es eigentlich schon.Keine Fragen nach Bargeld oder ähnliches.
Etwas nervig war allerdings die Verlängerung unseres 30 Tage Visums, um weitere 30 Tage. Hier mussten wir das zuständige Amt in Pattaya aufsuchen. Hier erhielten wir diverse Formulare und dachten, dass wir nach dem Ausfüllen der Formulare unsere Verlängerung erhalten würden. Weit gefehlt: Jetzt musste auch noch unser Hotelmanager diverse Formulare ausfüllen und Angaben machen. Einen Tga später konnten wir den zweiten Versuch wagen. Nummer ziehen und warten. Alle Formulare werden abgestempelt ud begutachtet. Fertig? Nein! Das war nur die Vorkontrolle, ob alles da ist. Neue Nummer ziehen und wieder warten. Dann geht es an den nächsten Schalter und hier werden alle Formalitäten erledigt. Ergebnis 2 x hinfahren und ca. 60 Euro pro Person bezahlen. Fanden wir auch doof, lassen wir doch als Touris etliche 1000 Euro hier und müssen jetzt noch mal extra bezahlen. Nicht sehr clever...
Bezahlt wird in der Regel mit Bargeld. Kartenzahlung funktioniert teilweise. Der Baht, die thailändische Währung ist zur Zeit sehr stark. Das macht Einheimischen und Touristen Schwierigkeiten, da dass Land dadurch teurer wird. Für alle. Auch wenn einzelne Posten noch sehr wenig Geld kosten, wird ein Thailandaufenthalt zwar günstig, kann mittlereweile aber nicht mehr als billig bezeichnet werden.
Geldautomaten gibt es wie Sand am Meer. Diese zahlen nach unseren Erfahrungen zuverlässig aus, jedoch werden pro Abhebung 220 Baht – z.Zt. € 6.60 fällig. Es wird ebenfalls nicht immer der
aktuelle, günstige Kurs berechnet.
Hotels, Homestays, Appartements – alles gibt es in Thailand zu erschwinglichen Preisen. Wir haben die Preisklasse von 10-25 Euro (Nacht/2 Pers/ teilw. Frühstück) bewohnt. Hier gibt es enorme Unterschiede. Von schönen, sauberen, gepflegten Unterkünften, bis zu syffigen Ramschbuden ist alles dabei. Agoda, Booking etc. geben hier auch nur bedingt Auskunft über die Qualität. Es gehört ein bisschen Glück dazu. Gefällt einem die Unterkunft nicht, kann man auf jeden Fall noch etwas den Preis nachverhandeln. Oft machen die Unterkünfte den Eindruck, als ob es einen gewissen modernisierungsstau gibt und das Touristengeschäft eher rückläufig ist. Etwas, das liebevoll gestaltet wurde, wirkt jetzt häufig etwas schäbig. Schade.
Das Essen ist super. Thaicurrys in allen Variationen, Pad Thai, Fried Rice, Fried noodles, Gemüse etc. Alles ist toll und im Normalfall gibt man für ein Gericht zwischen € 1,50 - € 4,00 (max.) aus. Das ist billig und das Essen ist immer frisch und sehr gut. Ein Bier kostet zw. € 1,50 und € 2,00, ein Softdrink ist wesentlich günstiger.
In Orten wie Chiang Mai findet man perfekte Essensbedingungen für Europäer. Von der traditionellen Thai Küche bis zur italienischen Pizza gibt es hier alles.
Anders sieht es auf dem Land aus. Die Speisekarten sind auf Thai und das Essen entspricht manchmal nicht unseren Gewohnheiten. Nicht so einfach für uns. Probiert haben wir vieles – inkl. Würmer. Ein Bananencurry wurde uns kredenzt, in dem sich keine Banane befand, dafür eine zwergenhafte Leber ohne Besitzer. Einmal haben wir gar kein Restaurant gefunden, da haben wir in einem Lokal nach essen gefragt. Wir zeigten Bilder von Gemüse und es wurde uns ein Gericht zubereitet. Ein Speisekarte gab es nicht. Im Endeffekt glauben wir, dass es ein Puff war. Egal, das Essen hat geschmeckt und wir hatten keine Spätfolgen.
Frühstück im europäischen und deutschen Sinne gibt es nicht. Brot ist kaum vorhanden, vlt. Toast. Käse wurde noch nicht erfunden. Acht erstmal nichts, aber nach Wochen steigt die Sehnsucht nach Baguette und Camembert.
Jedoch gibt es auch diverse fragwürdige Touristenattraktionen. Abgelehnt haben wir einen u.a. Besuch im Dorf der Long Neck Karen – Frauen (Giraffenhalsfrauen), die goldene Ringe von Kindheit um den Hals tragen und die quasi in einem menschlichen Zoo zur schau gestellt werden. Besuch in sogenannten elefanten sanctuaries. Hier kann man elefanten baden und streicheln und so. Muss das sein? Reicht angucken aus der Entfernung nicht? Tiger Kingdom . Hier kann man sich mit Tigern fotografieren lassen. Diese werden wohl betäut (haben wir gehört). Also ich bin Großkatzenfan, aber auch das ist echte Tourikacke.
Viele Dinge sind Thailand noch brutal billig. Dienstleistungen z.B. Für das Einnähen eines Reißverschlusses haben wir € 2,50 bezahlt, das Wechseln eine Schlauches (ink. Schlauch) kostete knapp € 3,00. Essen ist ebenfalls spottbillig.
Je nach Lebensstil kommt man hier günstig über die Runden.
Thailand ist ein tolles Reiseland. Die Freundlichkeit der Thai ist umwerfend. Wir haben viele Situationen als sehr niedlich wahrgenommen und uns immer wohl gefühlt. Nie sind wir in unangenehme Situationen gekommen. Oft haben wir unser Hab und Gut auf dem Mopped gelassen oder einfach vergessen, niemals ist etwas weggekommen.
Thailand ist auch ein Land für Entdecker und Abenteurer. Die besonders beeindruckenden Erlebnisse werden halt selten auf dem Silbertablet serviert. Insgesamt hatten wir jedoch auch den Eindruck, dass es viele Probleme im Tourismus gibt. Sehr viele Anlagen sind geschlossen oder nur spärlich besetzt. Investitionen werden scheinbar nur sporadisch vorgenommen. Viele Reisende weichen jetzt eben auch nach Vietnam, Laos und Kambodscha aus. Wir hatten oft den Eindruck, dass jetzt nur noch qualitative gute, bessere Angebote helfen können und das es absolut von Nöten ist, dass thailändische Kinder endlich qualifizierten und langfristigen Englischunterricht erhalten.
Ach ja, Thailand ist kein Land für Fußgänger. Es gibt kaum gut begehbare Bürgersteige, geschweige denn Ampeln oder Zebrastreifen, an denen jemand anhält. Auch als Fußgänger muss man durch den Verkehr fließen. Das istoft unangenehm funktioniert aber einigermaßen gut.
Alles in Allem war es schöner, als erwartet. Wir können Thailand als Reise- und Entdeckerland empfehlen!
Thailand